Am Wochenende ging es wieder raus an eine kleine Schottergrube in Niederösterreich. Spots die mir im März gute Fische brachten waren aber mittlerweile uninteressant geworden, da ich auf diesen bei steigender Wassertemperatur nur mehr kleinere Karpfen fangen konnte. Ein neuer Plan musste her.
Aus Erfahrung weiß ich, dass große Karpfen gerne an der Uferkante entlangziehen, um kleine Lebewesen die vom Steilufer ins Wasser fallen aufzusammeln. Schnell konnte ich eine vielversprechende Stelle finden: stark abfallendes Ufer, überhängende Bäume und ein sauberer, steiler Schotterspot. Den Deeper ließ ich an der Stelle treiben und konnte schnell einige Fische in Grundnähe erkennen. Ich verteilte großzügig Tigernüsse und Boilies und platzierte mein Rig direkt auf der Kante.
Es dauerte nicht lange bis der Bissanzeiger aufschrie und in hohem Tempo Schnur von der Rolle gezogen wurde. Der Drill zog sich ewig und ich spürte langsame, schwere Kopfschläge in der Rute. Dieser Fisch hatte enorme Kraft und legte meine Nerven blank, da er immer wieder in die Tiefe tauchte und ich ihn von dort nur mit großer Gegenwehr hochpumpen konnte. Als ich ihn endlich in den Kescher führen konnte fiel mir ein Stein vom Herzen. Ein muskulöser, makelloser Schuppenkarpfen der in der Sonne wie ein Goldbarren leuchtete.
Ein gut platziertes Rig spart Zeit und Futter. Es muss nicht immer dort sein wo die Anderen die Fische fangen. Ein alternativ – Spot der noch nie befischt wurde führt oft zum Erfolg. Dies hat sich wieder einmal bestätigt….
Viktor Lehrner