Echolot Funktionsweise
Ein besseres Verständnis der grundlegenden Funktionsweise eines Echolots (Sonars) sowie die korrekte Interpretation Ihres Fischfinders kann den Unterschied machen zwischen einer erfolglosen Angelausfahrt und einem großen Fang. Unsere Kurzanleitung zur Funktionsweise eines Echolots bringt Ihnen die grundlegende Funktionen Ihres Fischfinders näher und gibt Ihnen praktische Tipps zur einfacheren Interpretation seiner Anzeigen an die Hand.
SONAR steht für SOUNDund NAvigation Ranging. Ein Sonar-Gerät sendet Schallwellenimpulse durch das Wasser hindurch. Wenn diese Impulse auf Objekte wie bspw. Fische, Vegetation oder den Grund eines Gewässers auftreffen, werden sie zurück an die Oberfläche reflektiert. Das Echolot misst die Zeitdauer, die eine Schallwelle benötigt, um nach unten durchzudringen, ein Objekt zu erreichen und wieder nach oben zum Ausgangspunkt zu gelangen. Hierbei handelt es sich im das gleiche Echoortungssystem, auf das auch Fledermäuse und Delfine zurückgreifen. Anhand der erhaltenden Information, ist das Gerät in der Lage, die Tiefe des schallwellenreflektierenden Objekts zu bestimmen. Darüber hinaus misst es die Stärke des reflektierten Impulses – je fester die Objekte desto stärker der Echoimpuls.
Sobald ein Echoimpuls empfangen wird, wird ein anderer ausgesandt. Da sich Schallwellen im Wasser mit einer Geschwindigkeit von ca. 1,6 km/s fortbewegen, können Echolote mehrere Impulse pro Sekunde abgeben. Der Deeper PRO, Deeper PRO+ 2 und Deeper CHIRP+ 2 senden 15 Impulse pro Sekunde aus. Die Echoschallimpulse werden zunächst in elektrische Signale umgewandelt und dann dargestellt, wodurch Anglern die Tiefe und Festigkeit des Grundes sowie sämtlicher dazwischen liegender Objekte angezeigt wird.
Vier zu beachtende Punkte
1. Echolote scannen in Kegeln, nicht in Linien
Wenn wir die von unserem Fischfinder bereitgestellten Daten auslesen, gehen wir normalerweise davon aus, dass die auf unserem Bildschirm dargestellte Information das Echtzeitgeschehen direkt unter dem Echolot widerspiegelt. Wenn wir also einen Fisch auf dem Bildschirm entdecken, schleißen wir daraus, dass sich dieser direkt unter unserem Echolot befindet. In Wirklichkeit wird jedoch ein weitaus größeres Gebiet unterhalb unseres Echolots über den Bildschirm visuell dargestellt. Und noch entscheidender ist, dass sich mit zunehmender Scan-Tiefe auch der Datenerfassungsbereich immer weiter ausdehnt. Dies lässt sich auf das kegelförmige Scannen der Umgebung zurückführen.
Und die Funktionsweise sieht so aus.
Echolote entsenden Schallimpulse zur Lokalisierung von Objekten. Schall wird in Wellen übertragen, nicht in Form gerader Linien. Diese Wellen nehmen nach und nach eine Kegelform an und werden immer breiter.
Die meisten Echolote können die Reichweite des Schallwellenkegels durch Veränderung der Scanstrahlfrequenz je nach Bedarf steuern. Dies ist deshalb von solch einer Bedeutung, da sich in unterschiedlichen Angelsituationen verschiedenartige Scanstrahlen als mehr oder weniger effektiv erweisen.
Ein breiter Scanstrahlwinkel (normalerweise 40° bis 60°) eignet sich gut für das schnelle Erfassen größerer Bereiche und für grundlegende Informationen über Tiefe sowie Struktur des Gewässergrundes, während Genauigkeit und Detailtreue beeinträchtigt werden. Ein breiter Scanstrahlwinkel eignet sich am besten für flache Gewässer, da der Kegel mit zunehmender Scantiefe einen breiteren Bereich erfasst. Dies bedeutet, dass wenn Sie in einer Tiefe von 13,7 m scannen, sich Ihr Erfassungsbereich von Objekten auf ein Gebiet mit 14,3 m Radius erstreckt.
Ein enger Scanstrahlwinkel (ca.10° bis 20°) bietet ein präziseres Bild, deckt jedoch einen kleineren Bereich ab. Dies ist besser geeignet, um Fische exakt zu lokalisieren. Zudem bietet ein engerer Scanstrahlwinkel Vorteile in tieferen Gewässern, da der Kegel weniger stark in die Breite geht.
Oberflächenstörungen sowie Blindzonen
Ein weiterer, hinsichtlich der Sonarkegelbreite zu berücksichtigender Faktor ist, dass Sie in einigen Fällen nicht in der Lage sein werden, Objekte direkt unter der Wasseroberfläche zu erkennen.
Grund hierfür sind Oberflächenstörungen, mit denen sämtliche Sonare häufig zu kämpfen haben. Oberflächenstörungen werden dadurch verursacht, dass das Wasser dicht unter der Oberfläche ein Teil der vom Sonar abgegebenen Schallwellen reflektiert, wobei die Geschwindigkeit dieser Reflektionen ein Problem für das Sonar darstellt und es diese nicht korrekt verarbeiten kann. Die Reflektion hat verschiedene Ursachen, darunter Wellen an der Wasseroberfläche, Blasenbildung sowie Algenbewuchs. Die Folge sind starke „Sonargeräusche“ dicht an der Wasseroberfläche. Dadurch entsteht eine „Blindzone“, die das Lokalisieren von Fisch unmöglich macht.
Der Störungsgrad und damit die Größe der Blindzone lassen sich mit Hilfe einer höheren Sonarfrequenz reduzieren. Wenn Sie also einen Deeper PRO verwenden und starke Oberflächenstörungen auftreten, wechseln Sie auf eine höhere Scanfrequenz (schmaler Scanstrahl bei 290 kHz, 15 °). Der Deeper START verfügt über eine Sonarfrequenz von 120 KHz, was bedeutet, dass sich die Oberflächenstörungen bis in eine Tiefe von 1 m unter der Wasseroberfläche bemerkbar machen.
Deeper PRO+ 2 und CHIRP+ 2 weisen die geringsten Oberflächengeräusche auf und ermöglichen damit genaue Messungen bis zu 15 cm unter der Wasseroberfläche.
Warum bedeutet es für …
2. Ein scrollender Bildschirm deutet nicht auf ein sich bewegendes Echolot (oder einen großen Fischschwarm) hin
In der Fish Deeper App sowie auf vielen anderen Echolot-Displays, werden die Bildschirmdaten durch Scrollen von rechts nach links angezeigt. Ganz rechts auf dem Display lassen sich die aktuellsten Ergebnisse ablesen, während die ältesten auf der linken Seite angezeigt werden. Bedenken Sie, dass Ihr Bildschirm selbst dann scrollt, wenn sich Ihr Echolot nicht bewegt, da die Geräteinheit ständig neue Schallimpulse sendet und empfängt. Die Funktionsweise dieses Scroll-Displays zu verstehen ist von zentraler Bedeutung, um die erhaltenen Echolotdaten korrekt zu interpretieren.
Warum bedeutet es für …
3. Breitere Linien sowie zweite Echosignale deuten auf einen festeren Grund hin
Ihr Echolot ist nicht nur in der Lage, Ihnen einen Überblick über die Beschaffenheit des Gewässergrundes zu verschaffen, sondern kann auch Informationen über die Festigkeit des Grundes liefern. Und so funktioniert es.
Echolote messen sowohl die Zeit, die ein Schallimpuls benötigt, um wieder den Ausgangspunkt zu erreichen, als auch dessen Signalstärke. Dadurch kann es die Festigkeit bzw. Weichheit der Unterwasserobjekte ermitteln. Weiche Objekte mit niedriger Dichte reflektieren ein schwacheres Signal, als solche, die sich durch eine hohe Dichte auszeichnen.
Ihr Echolot-Display gibt mittels Verwendung von verschiedenen Farbtöne sowie Helligkeitsstufen Auskunft über die Objektfestigkeit: je leuchtender die Farbe, desto stärker das Signal und entsprechend fester das Objekt: Dies ist insbesondere beim Scannen des Gewässergrunds von Bedeutung.
Sie werden evtl. feststellen, dass der Gewässergrund an manchen Stellen dicker und massiger (fester Grund) angezeigt wird, während er an anderen Stellen dünner und weniger massiv erscheint (weicher Grund). Für den Grund verzeichnen Sie ggf. auch ein zweites Echosignal. In diesem Fall ist der Grund derart fest, dass der Schall des Echolots an die Oberfläche reflektiert wurde, von dort wieder nach unten ging und vom Grund zurück zu Ihrem Echolot reflektiert wurde.
Warum bedeutet es für …
4. Beobachten Sie die Bögen und finden Sie den Fisch
Die Nutzung eines Fischsymbols stellt eine gute Möglichkeit dar, mit dem Fischfinder zu beginnen, Sie werden jedoch Fische und deren Größe weitaus genauer mithilfe von Rohdaten identifizieren können. Wenn Sie also bereit sind, deaktivieren Sie die Fischsymbole aus und suchen Sie nach Bögen.
Collapsible content
Warum Bögen?
In den meisten Fällen werden Fische auf Ihrem Display in Form von Bögen angezeigt Der Grund dafür ist denkbar einfach. Wenn ein Fisch direkt durch den Kegel des Echolots schwimmt, wird er von einem Rand, der Mitte sowie vom anderen Rand des Kegels Schallimpulse reflektieren. Die Echosignale von den beiden Kegelrändern haben eine etwas größere Strecke zurückgelegt, als jene aus der Mitte. Dadurch wird auf Ihrem Display eine Bogen- oder „Fingernagel“-Form dargestellt.
Sichten von Fisch
Einige wichtige Hinweise zu Fischbögen:
- Fischbögen werden nur bei sich bewegenden Fischen angezeigt (oder wenn sich Ihr Echolot über sie hinweg bewegt).
- Falls sowohl Ihr Echolot als auch der Fisch keinerlei Bewegungen ausführen, wird Ihnen eine Linie und kein Bogen angezeigt.
- Einen vollständigen Bogen erhalten Sie dann, wenn sich der Fisch durch den gesamten Echolotkegel hindurch bewegt.
- Wenn der Fisch Ihren Kegel nur teilweise durchschwimmt, wird dies in Form eines Halbbogens oder dicken Strichs dargestellt – achten Sie auf solche Anzeigen.
Denken Sie vertikal, nicht horizontal
Lange Bögen stehen für große Fische, richtig? Falsch. Lange Bögen bedeuten, dass sich ein Fisch für eine lange Zeit innerhalb Ihres Echolotkegels aufgehalten hat.
Und vergessen Sie nicht, Tiefe spielt hier eine wichtige Rolle – in niedrigerer Tiefe schwimmende Fische erzeugen längere Bögen oder Linien, da der Echolotkegel breiter ist und sie sich daher länger in ihm aufhalten. Ein sich knapp unter der Oberfläche bewegender großer Fisch erzeugt oft lediglich kurze Bögen oder Linien.
Wie lässt sich also die Fischgröße bestimmen?
Die Antwort lautet Dicke. Bei dicken Bögen oder Linien handelt es sich um einen großen Fisch: Denken Sie also vertikal, nicht horizontal.
Das erste Bild ist eine perfekte Illusion. Diese großen Fische haben keinen vollen Bogen erzeugt, anhand der vertikal verlaufenden, dicken Linien lässt sich jedoch ablesen, dass sie groß sind.
Und das Aufspüren von Köderfisch funktioniert auf die gleiche Weise. Richten Sie sich nicht danach, wie lang die Linien sind sondern schauen Sie nach der Dicke sowie Anhäufung der angezeigten Punkte.