Modernes Fische Finden – Der Zander

Modernes Fische Finden – Der Zander

Wir sind überglücklich und möchten mit Ihnen diese großartige Neuigkeit teilen. Zum ersten Mal sind wir mit unserem Sonar in einem Buch! Ein Buch darüber, wie man Zander fängt. Wir teilen die besten Auszüge, indenen unser Deeper Sonar Ihnen dabei hilft erfolgreich zu sein. Wir freuen uns sehr, dass Martin Jacobs & Jens Biegemeier GbR die Idee hatten, ein so großartiges Buch zu veröffentlichen und sind voller Vorfreude auf das zweite Buch über Hechte.

Um die Hotspots für den Zander zu finden, sind Grundkenntnisse über seine Vorliebe zur Beute und seine Jagdtechnik zwingend erforderlich. Sein Verhalten wird vom jeweiligen Gewässer und der Struktur unter Wasser sehr stark beeinflusst. Für uns stellt sich also die Frage, wie wir erkennen können, was unter Wasser so los ist. Für die Beantwortung dieser Frage werden wir immer wieder im Buch Echolote und Gewässerkarten nutzen, da sie uns einen ersten Eindruck über die Strukturen unter Wasser geben können.

Dieses Kapitel dient dazu, das Verständnis für diese technischen Hilfsmittel zu vermitteln, um den eigenen Angelerfolg zu nutzen.

Das Echolot

Okay, jetzt wird sich der eine oder andere fragen, was das mit dem Echolot soll, denn nicht jeder nutzt ein Boot zum Zanderangeln. Aber auch Nicht-Bootsbesitzer sollten kurz am Ball bleiben, denn es gibt auch für sie eine Echolot-Lösung.

Echolote geben uns einen magischen Eindruck davon, wie es unter Wasser aussieht. Man kann sich das Bild ungefähr so vorstellen, als ob man frontal in ein Aquarium schaut. Das was man sieht wird dann auf einem Bildschirm in 2D angezeigt. So erkennen wir Änderungen am Gewässergrund und auch Fische werden uns angezeigt. Sogar auf die Größe der Fische können wir schließen und somit in einigen Fällen Räuber von Beute unterscheiden.

Echolotbild lesen

In folgende Informationen untergliedert sich die Anzeige:

A. Farbskala (gelb = härtestes Echo, dunkelblau = schwächstes Echo)
B. A-Scope oder RTS, je nach Einstellung
C. Bodenlinie
D. Einzelne Fische
E. Fischschwarm
F. Oberflächenstörungen
G. Aktuelle Wassertiefe
H. Aktuelle Bootsgeschwindigkeit
I. Wassertemperatur
J. Aktuelle Geberfrequenz
K. Tiefenskala

Unser Deeper PRO+
 

Echolot und Boot ist klar. Doch was bringt das Echolot jetzt beim Zanderangeln, wenn man vom Ufer aus sein Glück versucht?

Hierfür gibt es mobile Fischfinder, die man sich an seiner Schnur befestigt, mit der Angel auswirft und wieder einkurbelt. Die Daten, die das Echolot produziert, werden dabei auf euer Smartphone oder Tablet übertragen. So kann jeder live erkennen, ob sich Fische an der Stelle befinden und wie sich die Struktur des Gewässergrundes darstellt. Bei mobilen Echoloten gibt es verschiedene Anbieter mit vielen Unterschieden. Wir nutzen den Deeper Pro mit Kartenfunktion. Zur genauen Funktionsweise könnt ihr euch auf unserer Website noch mal schlauer machen. Sucht hier einfach nach „Deeper“. Die folgenden Bilder geben einen Eindruck, was man auch vom Ufer aus so erkennen kann.

Deeper im flachen Kanal

 

 

Schön zu erkennen sind hier Fische in einem sehr flachen Kanal (1,6 m). Man weiß also, dass das Angeln sich lohnen kann. Die Wassertemperatur beträgt 12°C.

Deeper in tieferem Gewässer

 

 

Hier ist es schon tiefer (ca. 3–7 m) und es wird für uns schwerer den Fisch im Gewässer zu finden. Aber auch hier erleichtert uns das mobile Echolot, sich eine Vorstellung vom Gewässergrund zu machen. Über dem Unterwasserberg auf der rechten Seite des Bildes kann man die Fische erkennen. Ein Angeln an dieser Stelle kann sich also lohnen.

Hotspot ist nicht gleich Hotspot

Sind Zander nun hinter jeder Buhne, an jeder Kante und hinter jedem Hindernis zu finden? Nein, natürlich nicht. Wir kennen die möglichen Hotspots zwar, doch wissen wir noch nicht, welche Kante, Buhne oder Struktur der Zander bevorzugt. Die Zander werden ja nicht wie an einer Perlenkette aufgereiht entlang der 4-Meter-Kante über mehrere Kilometern sitzen, sondern sie werden an dem einen oder anderen Abschnitt zu finden sein.

Eine immer zutreffende Antwort wird es schwerlich geben. Aber es gibt nachgewiesene Faktoren, die mit größerer Wahrscheinlichkeit Zander anziehen. Der Motor, der den Zander antreibt, ist das Fressen und somit ist die Beute ein Schlüssel zum großen Zanderfang. Wir können sagen, dass die größten Strukturen die meisten Beutefische anziehen werden und der Zander zwangsläufig hier zu finden sein wird. Um die Beutefische aufzuspüren, brauchen wir Glück, Wissen oder externe Hilfe. Wer Ansitzangler an einem Fluss beobachtet, weiß damit, dass sich Schwärme von Beutefischen in der Nähe befinden. Gerade wenn dort angefüttert wird, werden große Schwärme an Weißfischen angezogen.

Schwarmfische werden von Räubern gejagt

 

 

Doch wie können wir weitere Hotspots für die Beute und die Zander erkennen? Zwei Faktoren haben sich als elementar herausgestellt – Harter Boden und die Strömung.


Harter Boden


Harter Boden, Pflanzenbewuchs
  

Einen harten bzw. dichten Boden haben alle drei Hotspots gemein. Nur auf wirklich verdichtetem Untergrund (Sand oder Ton) sind Zander in großen Stückzahlen im Fluss zu finden. Auch große Muschelbänke geben sehr gute Hotspots ab, da sich hier viele Beutefische sammeln. Wie wir bereits im Abschnitt zum See, „Harter Boden“ auf Seite 137 erfahren haben, können Algen, Pflanzen, Muscheln und anderes Getier an einem harten Untergrund besonders gut haften oder sich verankern. Das ist in einem Fluss mit einer starken Strömung von besonderer Bedeutung. Diese Strukturen, wie zum Beispiel Buhnen, bieten den Fischen Schutz und Nahrung.

Wie kann man diese harten Untergründe nun ausmachen? Das klappt am besten mit ein wenig allgemeinem Wissen und technischer Hilfe. Wir wissen, dass Buhnen oft künstlich aufgeschüttet sind, so dass der Boden verdichtet und zusätzlich mit Steinen oder Holz befestigt wurde. Auch rundherum um z.B. Brückenpfeiler wurde der Boden künstlich verdichtet. Die Strömung würde sonst zu schnell den Untergrund abtragen.


Aus technischer Sicht kann man ein Echolot zur Hilfe nehmen. Und wie soll man ein Echolot ohne Boot einsetzen? Tja, der Riesenvorteil eines Flusses ist ja die geringe
Wasserfläche im Vergleich zu einem See. Hier bieten sich förmlich mobile Fischfinder an, die wie eine Wasserkugel an die Angelschnur montiert und dann mit der Angel ausgeworfen werden. Nach dem Auswerfen wird das mobile Echolot wieder eingeholt und zeigt auf dem Smartphone oder Tablet die Geschehnisse unter Wasser an. So findet man Fische und auch die Bodenstruktur. Gerade an schmaleren Abschnitten von Flüssen oder an Stellen, an denen das Flussbett stark abfällt, kann man die mobilen Echolote bestens einsetzen, ohne dass man sie weit auswerfen muss. Ein Trick ist, die Echolotkugel mit der Strömung davontragen zu lassen. So kann man mehr Strecke auf dem Flussbett auskundschaften.

Ohne Werbung machen zu wollen, ist der Deeper aktuell eines der besten mobilen Echolote und verfügt in der Sonar Pro+ GPS-Version zudem über eine Kartenfunktion, auf die man später noch zugreifen kann.

Einen dichten Untergrund kann man mit einem Echolot sehr leicht finden. Eine breite, doppelte oder dreifache Bodenlinie deutet immer auf einen harten Untergrund hin.

Harter Boden mit dem Deeper Echolot

 

 

Auch lassen sich Muschelbänke als breite Wölbungen in der Bodenlinie (s. Bild) gut darstellen. Diese Muschelbänke ziehen riesige Schwärme an Beutefischen magisch an. Ihnen folgen natürlich die Zander zu ihren Fresszeiten.

Harter Boden und Fischschwarm

   

Aber auch ohne Echolot lassen sich einige künstlich verdichtete Untergründe finden. Sind beispielsweise Pfeiler von Brücken im Spiel, wurde der Untergrund dort immer
verdichtet, damit die Pfeiler guten Halt finden. Je mehr Pfeiler, desto besser.

Brückenpfeiler mit Loch

  Schön zu erkennen ist die Strömungsänderung, die durch einen Brückenpfeiler entsteht. Für uns erschließt sich nun auch, wieso gerade bei Konstruktionen als künstlichen Hindernissen der Boden so stark wie möglich verhärtet werden muss. Für uns ist nur wichtig, dass hinter einem oder besser mehreren Brückenpfeilern der Zander steht. Ein weiterer wichtiger Faktor ist meistens eine Verengung des Flusses, da Brücken häufig an der schmalsten Stelle in einem Fluss gebaut werden. Diese Verengung erhöht die Fließgeschwindigkeit, so dass noch mehr Kleinfische durch die starke Strömung und anschließende Verwirbelung an den Pfeilern hin und her gerissen werden. Für den Zander sind das schöne Futterplätze.

Wie im Abschnitt zu den Seen schon beschrieben wurde (Seite 137), gibt es zusätzlich zu den Echoloten diverse Programme, die die Bodenhärte im Nachhinein sichtbar
machen. So lassen sich in Flüssen oder riesigen Gewässern die echten Hotspots sehr leicht finden.

Beute

Kommen wir also noch einmal zur Frage zurück, was einen guten Zander-Hotspot ausmacht. Der Schlüssel zu unserer Lösung ist die Beute. Dort, wo die meisten Beutefische verfügbar sind und der Zander mit dem geringsten Energieaufwand fressen kann, wird er versuchen sich aufzuhalten. Diese Hotspots zeichnen sich durch ihre Größe aus. Denn je mehr Beutefische Platz finden, desto mehr Zander werden sich dort tummeln. Sollten diese Hotspots zu stark von Futterkonkurrenten besetzt sein, wird der ein oder andere Zander sein Glück an weniger guten Futterplätzen versuchen. Mangels Konkurrenz haben diese einzelnen Zander an den alternativen Futterplätzen dann eine wahrscheinlich bessere Chance auf Beute. Wie kommt dann in einem Fluss massig Beute an die Futterplätze der Zander? Diese Frage ist leicht zu beantworten: Es ist die Strömung, die für einen nicht endenden Futterstrom für die Zander sorgt.

Die Strömung bestimmt das Leben in einem Fluss. Sie ist quasi der Motor und die Autobahn der Fische. Denn Fische werden sich mit der Strömung bewegen und nur
selten gegen sie. Das zu verstehen, ist elementar. Wir sollten uns einmal deutlich machen, welche Kraft eine Strömung haben kann. Selbst wenn wir nur bis zu den
Knien im Wasser stehen, kann uns die Strömung eines Flusses die Beine wegreißen.

Fische sind zwar sehr gut durch ihren Körperbau an das Leben im Wasser angepasst, aber auch sie müssen viel Kraft aufwenden, um gegen die Strömung zu schwimmen. Wir erinnern uns, dass es für Fische elementar wichtig ist, mehr Energie mit der Nahrung aufzunehmen, als sie durch die Nahrungssuche verbrauchen. Aus diesem Grund macht es für die Fische Sinn, die Strömung für sich zu nutzen und mit ihr die unterschiedlichen Futterplätze zu erreichen.

Die Strömung sorgt dafür, dass kleine Fische, Plankton und andere wirbellose Tiere von ihr mitgerissen werden. Dabei sind Abwärtsströme, die durch Hindernisse und
abfallenden Boden entstehen, für Zander besonders wichtig. Sie warten am Grund des Flusses auf die vorbeischwimmende oder mitgerissene Beute. Aus diesem Grund
kommt es zu 90% aller Bisse beim Absinken des Köders – Achtung: das gilt für Angeln in Strömungen! In Flüssen sind Zander also keine aktiv nach Beute suchenden Räuber, sondern sie warten stationär auf das Futter. Die drei erwähnten verschiedenen Hotspots eigenen sich für diese Futterstrategie prächtig.

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